Published On: Juni 28th, 2019Categories: Exkursionen, Politik hautnah

Die bisweilen hitzige Diskussion drehte sich diesmal um das Thema Flüchtlinge. Auch in diesem Jahr waren die Länderregierungen von Schweden, Frankreich, Italien, Deutschland und Polen vertreten sowie 12 Regionen dieser Länder.

Die Kommission hatte zuvor die fünf Länder zur Entscheidungsfindung bei drei Hauptfragen aufgefordert. Einmal die Verteilung der Asylbewerber auf die Mitgliedsländer der EU, dann die Arbeitszulassung und schließlich ihr Aufenthaltsort bzw. die Unterbringung.

Als wir die „deutschen“ Verhandlungsführer R. Huseberg ( Sarah P. ) und S. Hügelmüller ( Felix ) nach der Einstiegsrunde die Frage stellten, was beide davon hielten , dass 64 Millionen Menschen auf der Flucht seien, meinte R. Huseberg: „Es ist unmenschlich, dass Menschen aus ihrem eigenen Land getrieben werden und somit kein sicheres Leben und überhaupt etwas Sicherheit haben.“ S. Hügelmüller: „Man muss ihnen helfen.“

 

Stopp! Wer macht hier eigentlich was und warum?

Also, alle drei zehnten Klassen hatten am Mittwoch, dem 5. Juni, keinen Unterricht, sondern führten das Planspiel „Next Level Europe“ durch. Dieses Planspiel stellt zugleich das fächerübergreifende Projekt der Fächer Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde dar, thematisch passend zu unserer Auszeichnung als „Europaschule“.

In dem oben angerissenen Szenario spielten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 die Regierungsvertreter und Regionalpräsidenten der genannten Länder und führten somit Diskussionen und trafen Entscheidungen, die in der „echten“ EU im Ministerrat sowie im Ausschuss der Regionen (AdR) gefällt werden. Und das Thema „Flüchtlinge“ ist schließlich immer noch aktuell.

 

Als dann die Verhandlungen anfingen, waren die Meinungen der Regierungschefs nicht ganz gespalten, aber auch nicht einstimmig. Deutschland und Schweden hielten sich im Laufe der Verhandlungen an die Vorschläge der Kommission, die zwar verändert, aber dann insgesamt sinngemäß umgesetzt wurden.

Frankreich und Italien waren jeweils anderer Ansicht, vor allem bei der Verteilung der Schutzsuchenden auf die Mitgliedsländer (klar, in Italien kommen die meisten Flüchtenden an), und Polen kam so gut wie keiner ihrer Vorstellungen nahe. Während der Verhandlungen trafen wir auf einen Verhandlungsführer, nämlich F. Starczyk ( Lukas T. ),  Außenminister Polens, und fragten ihn nach seiner Meinung zu den Endresultaten, die allem Anschein nach nicht gerade den Wünschen seines Landes entsprachen. „Sind Sie mit den Endresultaten zufrieden? “ Recht einsilbig verneinte Herr Starczyk. Aber im Ministerrat gilt ja das Prinzip der „Doppelten Mehrheit“.

 

Die Ergebnisse, die nach Beratungen und intensiven Einzelgesprächen in der abschließenden Sitzung des Ministerrats getroffen wurden, waren dann eindeutig: Asylbewerber werden gerecht auf alle europäischen Länder verteilt unter Beachtung des BIP und der Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes.

Die nächste Richtlinie der EU bestimmte eine 3-monatige Wartezeit der Asylbewerber bei  Bevorzugung der Arbeitskräfte des eigenen Landes vor der Aufnahme einer bezahlten Arbeit. Und schließlich wurde die Unterbringung von Flüchtlingen so geregelt, dass die Staaten und Regionen selber entscheiden, ob diese in Sammelunterkünften oder Wohnungen (bessere Integrationschancen) wohnen sollten.

„Das sind Ergebnisse, die viel Realitätssinn aufweisen“, zeigte sich der betreuende Lehrer Herr Eisbrenner am Ende mit den Beschlüssen zufrieden. Auch Frau Kaiser, Herr Krampe und Herr Samson, weitere Betreuer, sehen in einem Planspiel viel Potential, um politische Prozesse besser verstehbar zu machen und um ein gemeinsames europäisches Bewusstsein zu entwickeln.

 

  1. Jelovac,Hediye Moaied Ghalam,A. Eisbrenner

 

Autor

Teilen Sie diesen Beitrag über die gewünschte Plattform:

Erster Platz beim internationalen Wettbewerb „Mathématiques sans frontieres“
Projekt „Achtung Auto“ für den 5. Jahrgang des Mittelrhein-Gymnasiums

Schließen Sie sich jetzt den über 700 Schülern des Mittelrhein-Gymnasiums an

Werden Sie Teil im Schulzentrum Mülheim-Kärlich.

Autor