Der gute Mensch von Sezuan

von Bertolt Brecht

„Etwas muss falsch sein an eurer Welt.“ (Shen Te)

Bertolt Brechts Parabelstück „Der gute Mensch von Sezuan“ entstand von 1938-1940 und wurde am 4. Februar 1943 in Zürich uraufgeführt. Es ist ein klassisches Beispiel des epischen Theaters und erzählt von drei Göttern, die auf der Suche nach einem guten Menschen sind. Diesen finden sie in Shen Te. Die gutherzige Frau aus der Provinz Sezuan zeigt jedoch, dass es unmöglich ist, „gut zu sein und doch zu leben“: Unter den herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen, die von Ausbeutung, Egoismus und Armut gekennzeichnet sind, gelingt es ihr nicht, sich selbst treu zu bleiben. Sie muss immer wieder in die Rolle ihres erfundenen Vetters Shui Ta schlüpfen, dessen Maske es ihr möglich macht, genauso skrupellos wie alle anderen Menschen ihres Umfeldes zu agieren.

Das Theaterstück besteht aus zehn Szenen bzw. Bildern sowie einem Vorspiel, sieben Zwischenspielen und einem Epilog, welcher einen Appell an das Publikum enthält und dazu auffordert, selbst eine Lösung für die unbefriedigende Situation in Sezuan zu finden, da Brecht diese durch das offene Ende des Stücks nicht einfach so liefert, sondern der Zuschauer oder Leser des Stücks vielmehr selber über Lösungsmöglichkeiten nachdenken soll.

Die Sprache in „Der gute Mensch von Sezuan“ ist verständlich und leicht zugänglich, da sie der Alltagssprache ähnelt und zahlreiche Metaphern verwendet werden, die der Veranschaulichung dienen und die dem Leser bestimmte Aussagen bildhaft und prägnant vor Augen führen.

Wir finden das Thema des Dramas ansprechend, da es um ein grundsätzliches Problem in der Gesellschaft geht: Die Ausbeutung von (guten) Menschen gibt es nicht nur in Sezuan sondern überall auf der Welt. „Der gute Mensch von Sezuan“ ist zu jedem Zeitpunkt unterhaltsam, weshalb wir das Stück nur weiterempfehlen können.

Titel: Der gute Mensch von Sezuan

Autor: Bertolt Brecht

Verlag: Suhrkamp

Gözde T. und Daniel S. (Leistungskurs Deutsch, 11. Jahrgangsstufe)